Ja zur Pflege-Initiative

Als Vorstands-Mitglied eines Vereins, der in Muttenz zwei Altersheime betreibt, verfolge ich seit Jahren die Entwicklungen in der Pflege. Gerade im Altersbereich leistet das Personal harte körperliche Arbeit, die auch psychisch belastet. Die Arbeitsbedingungen drohen sich zu verschlechtern, weil zu wenig diplomiertes Fachpersonal auf dem Stellenmarkt ist. Die Pflege-Initiative fordert darum Anstrengungen zu einer Ausbildungsoffensive für Pflegende. Sie misst aber – im Gegensatz zum Gegenvorschlag – auch den Arbeitsbedingungen und damit der Pflegequalität grosse Bedeutung zu.

Es wird behauptet, dass die Initiative Massnahmen zur Verbesserung der Pflege hinauszögere. Das stimmt nicht! Wird sie angenommen, so ist der Bundesrat verpflichtet, innerhalb von 18 Monaten wirksame Massnahmen zur Behebung des Mangels an diplomierten Pflegefachpersonen zu treffen.

Bei Annahme der Pflege-Initiative warnen die Gegner vor einer massiven Zunahme der Pflegekosten. Werden die Patient*innen besser gepflegt, so zahlt sich das aber auch finanziell aus. Es gibt weniger Komplikationen, weniger Fehler, weniger Spitaleinweisungen und eine geringere Aufenthaltsdauer im Spital. Ein Argument mehr, um Ja zur Pflege-Initiative zu stimmen.

Hanspeter Ruesch

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